Havanna

Als die in Frankfurt gestartete Maschine nach elf Stunden Flug aufsetzt, herrscht Dunkelheit. Doch so viel kann man sehen: Der internationale Flughafen José Martí bei Havanna ist nicht gerade groß. Wir schlendern zu Fuß über das Rollfeld zur niedrigen Abfertigungshalle. Dort erwartet uns eine akribische Passkontrolle.
Skyline Havannas mit Kapitol und Bacardi-Gebäude
La Habana. Skyline mit Kapitol.
Nach der quälend langen Prozedur können wir endlich das Gepäck abholen und den Zoll passieren. Kaum draußen, bricht das Chaos über uns herein. Gepäckträger, Schlepper, legale und illegale Taxifahrer, Agenten – alle stürzen sich auf die müden Ankömmlinge.

Am Flughafen wartet Bismarck

Wohl dem, der den Transfer in die Stadt vorab gebucht hat – wie glücklicherweise auch wir. Uns geleitet ein rettender Engel in Gestalt eines älteren, glatzköpfigen Mannes hinaus aus dem Getümmel zu einem klapprigen Skoda. Als er hört, dass wir aus Deutschland kommen, lässt er uns freudestrahlend seinen Namen wissen: »Mi nombre Bismark!« Im revolutionären Kuba ist so mancher Lenin oder gar Stalin getauft worden, und zu unserem Fahrer würde rein äußerlich Chruschtschow ganz gut passen, aber Bismarck? Das klingt ja geradezu konterrevolutionär.

Wie dem auch sei, Bismarck bringt uns ohne weitere Umstände über leere nächtliche Straßen zu unserem Hotel Tejadillo, das inmitten der Altstadt Habana Vieja liegt. An der unzufriedenen Miene Bismarcks lese ich ab, dass mein Trinkgeld angesichts seines berühmten Namens nicht üppig genug ausgefallen ist, aber daran kann ich auch nichts ändern, denn wir haben noch kein Geld umgetauscht


Fassade des Hotels
Die Bar im Erdgeschoss des
Ambos Mundos ist sehr beliebt.

Aussichten wie bei Hemingway

Wir hatten im heimischen Reisebüro nicht nur Flug und Transfer, sondern auch die ersten zwei Nächte in einem einfachen Hotel gebucht, dem Tejadillo. Doch als wir spät abends eintreffen, ist unser Zimmer belegt, wir müssen für eine Nacht in das Hotel Ambos Mundos ausweichen. Das erwies sich als Glücksfall. Das Ambos Mundos (Beide Welten) liegt sehr günstig mitten in der Altstadt, wo sich Calle Obispo (Bischofsstraße) und Calle Mercaderes (Straße der Kaufleute) kreuzen. Obispo und Mercaderes sind enge, autofreie Gassen, die zu den geschichtsträchtigen Plätzen Plaza de Armas, Plaza de la Catedral und Plaza Vieja mit ihren historischen Gebäuden führen. Das gesamte Viertel ist gut restauriert und sehr belebt. Auf beiden Straßen flanieren sowohl Touristen als auch Einheimische zwischen Geschäften, Bars, Restaurants und Sehenswürdigkeiten.


Statthalterpalast fotografiert von Dachterasse des Ambos Mundos
Blick von der Dachterasse des Ambos Mundos auf den
Sitz der spanischen Gouverneure an der Plaza de Armas.
Hemingway hielt sich zwischen 1932 und 1938 oft über längere Zeit im Hotel Ambos Mundos auf, gewöhnlich im Eckzimmer Nr. 511, wo man sowohl auf die Altstadt als auch den Hafen blickt. Heute dient das Zimmer als kleines Museum. Gebäude und Interieur, die ein wenig an Bauten a la Gaudi in Barcelona erinnern, haben sich seitdem kaum verändert.

Unsere erste Nacht in Havanna verbringen wir also dank des geschilderten Buchungsfehlers äußerst stilvoll. Frühstück gibt es am nächsten Morgen auf der Dachterrasse. Zur Terrasse fährt ein ehrwürdiger Scherengitterfahrstuhl, der noch aus den Dreißiger Jahren stammt. Beim Frühstücken genießen wir wie Hemingway einen wunderbaren Blick über die ins Morgenlicht getauchte Altstadt und den Hafen

Spaziergang durch die Altstadt: Habana Vieja

Jeder Tourist, der Havanna besucht, landet früher oder später in der Calle Obispo. Die Obispo verläuft quer durch ganz Alt-Havanna. Sie beginnt an der Plaza de Armas (Waffenplatz), dem ältesten Kern in der Nähe der Hafeneinfahrt. Das andere Ende reicht nicht ganz bis zum Parque Central am Prado. Der Prado ist eine breite Prachtstraße, die vom Malecón kommt und die Viertel Vieja und Centro (Altstadt und Zentrum) trennt.

Gelbe Cocotaxis und gut erhaltene Straßenkreuzer vor Kapitol
Vor dem Kapitol warten Taxis auf Kundschaft.
Rund um den Park und am Prado stehen die großen Hotels, etwas weiter südlich das Kapitol. Zahllose Taxis warten auf Kundschaft, hier halten sowohl überfüllte Linienbusse aus den Vororten als auch moderne Reisebusse mit Touristen. Straßenkreuzer und Pferdfuhrwerke stehen für Stadtrundfahrten bereit.

Unmittelbar am Prado gegenüber dem Zentralpark fällt die neoklassizistische Fassade des Hotels Inglaterra ins Auge. Das älteste Hotel Kubas wurde 1875 erbaut. Dazu gehört ein Straßencafé auf einer Terasse entlang des Prado. Hier kann man zu zivilen Preisen einkehren und das Straßenleben beobachten. Sooft wir dort vorbeikamen, auf der Terasse des Inglaterra spielten immer interessante Bands.

Bar Floridita, davor Straßenhändler auf Obispo
Die Bar Floridita am Beginn der Calle Obispo.
Hier wurde angeblich der Daiquiri erfunden.
Wir trafen am 19. März in Havanna ein. Zu dieser Zeit ging es in der Altstadt recht ruhig zu, insbesondere abends war kaum etwas los. Als wir nach unserer Kubarundreise am 9. April wieder in die Stadt kommen, hat sich das vollkommen gewandelt. Am Parque Central sammeln sich die Touristenströme und ergießen sich unweigerlich in die Calle Obispo. Dort wälzen sie sich nach Westen Richtung Plaza de Armas (Waffenplatz) und Castillo de la Real Fuerza. Die Plaza de Armas ist der älteste Platz Havannas, das Castillo gar die älteste noch bestehende Befestigung ganz Amerikas.

Etwa in der Mitte der Obispo liegt auf der linken Seite die Bar Ruinas del Parque. Ruinas ist wörtlich zu nehmen, die Bar hat sich in einer Baulücke eingerichtet. Der Platz ist schön schattig und sehr gemütlich, man sitzt wie in einem Biergarten. Das Publikum ist ausgewogen, halb Kubaner, halb Touristen, die Cocktails sind besser als der Durchschnitt.


Weiter Richtung Plaza de Armas wird die Obispo beim Hotel Ambos Mundos von der Calle Mercaderes gekreuzt. Die Mercaderes reicht von der barocken Kathedrale San Cristobal (Plaza de la Catedral) bis zur Plaza Vieja. Auf dem Weg zur Plaza Vieja kommen wir am Museo de Chocolate vorbei. Offiziell hält man eisern am Begriff Museum fest, aber in Wahrheit handelt es sich um ein staatliches Café. Zwischen den Gästen stehen einige Vitrinen mit Utensilien zur Herstellung von Schokolade, im hinteren Bereich sind die Angestellten mit der Verarbeitung von Kakao beschäftigt. Und der Laden brummt! Es gibt alles, was man aus Kakao oder Schokolade machen kann, und zwar beste Qualität zu äußerst günstigen Preisen. Das »Museo« wird stark frequentiert, hier schlürfen viele Habaneros ihre Schokolade und sorgen für authentische Atmosphäre.

Nicht weit vom Museo de Chocolate mündet die Mercaderes in die Plaza Vieja. Den Platz säumen palastartige Kolonialhäuser. Die Mischung aus Barock und Jugendstil ergibt ein harmonisches Ganzes. Die Plaza Vieja diente als Marktplatz, auf dem auch Sklaven gehandelt wurden. In der Ecke, wo die Calle Muralla abzweigt, liegt eine kleine Brauerei, die Taberna de la Muralla. Während man sich in Kuba sonst mit Dosen meist der Marke Crystal oder Bucanero begnügen muss, wird hier frisch gezapftes Bier in Krügen ausgeschenkt. Es gibt drei Sorten, claro, oscuro, negro – hell, mittel, dunkel. Das Bier ist wirklich gut, ebenso zu empfehlen sind die Spezialitäten vom Grill. Ein guter Platz, um den Tag ausklingen zu lassen.

Gasse mit Bicitaxis
Seitenstraße in Habana Vieja.
Abseits dieser für den Tourismus bevorzugt hergerichteten Straßen geht das Leben seinen gewohnten Gang. In den meist baufälligen Häusern haben sich die Bewohner mehr schlecht als recht eingerichtet. Auch hier sind die Straßen sehr belebt, aber anders: Kinder spielen, Straßenhändler rufen ihre Ware aus, Männer sitzen draußen und spielen Domino, auf kleinen Straßenmärkten kann man Obst und Gemüse kaufen, kurz, man erlebt ein Stück kubanischen Alltag.





Bacardi-Gebäude durch eine Lücke fotografiert.
Das Edificio Bacardi war seinerzeit das
höchste Gebäude der Stadt.

Bacardi gekleidet in bayerischen Granit

Den besten Blick auf Havanna bietet der Glockenturm des elfstöckigen Edificio Bacardi. 1930 errichtet verkörpert der Bau Art-Déco in Reinkultur Der stufenförmige Komplex steht etwas zurückgesetzt vom Prado exakt an der Nahtstelle der Viertel Habana Centro und Vieja über Resten der ältesten Stadtbefestigung. Bis zur Revolution diente er der Firma Bacardi als Verwaltungszentrum. Das Gebäude beherbergt heute nach wie vor Büros.

Wir wollen gerne auf den Turm, aber wie so oft in Kuba ist alles ein bisschen unklar. Es fehlt jeglicher Hinweis für Touristen, wir sind uns nicht einmal sicher, ob wir vor dem richtigen Gebäude stehen oder vor einem der vielen mondänen Hotels in diesem Bezirk. Den Eingang bewacht ein bulliger Schwarzer, trotz Hitze im schwarzen Anzug. Vielleicht doch ein Hotel? Als er uns so unschlüssig auf der anderen Straßenseite umherlungern sieht, winkt er und fordert uns auf, in die Eingangshalle treten. Die Halle ist über sieben Meter hoch, Wände, Boden, Decke, alles mit rötlichem Granit verkleidet. Laut EcuRed (kubanische Internet-Enzyklopädie) stammt der Granit aus Bayern wie überhaupt in dem Komplex Marmor und Granit aus ganz Europa verbaut wurde. Hinter einem Tresen thront ein Zwillingsbruder des Bodyguards. Nachdem er Trinkgeld kassiert hat, entlässt er uns mit einer gnädigen Handbewegung Richtung Fahrstuhl.

Centro Habana, rechts Hotel Lincoln
Blick über die Dächer von Centro Habana.
Oben angekommen liegt uns ganz Havanna zu Füßen. Über Habana Vieja reicht der Blick bis zu den Befestigungen und zur Christusstatue auf der anderen Seite des Hafens. In der anderen Richtung liegt Habana Centro, dahinter ragen die Hoteltürme von Vedado auf. Von hier oben wird auch nur zu deutlich, wie baufällig ein großer Teil der Stadt ist. Auf den Dächern fallen die vielen blauen Plastiktanks ins Auge. Da es kein funktionierendes Leitungsnetz gibt, wird Trinkwasser mit Lastwagen in die Stadt gebracht und in die Tanks auf den Dächern gepumpt. Das hat das Edificio Bacardi nicht nötig: Zum Bau gehört eine Zisterne, die 33 000 l umfasst, und im Inneren des Turms steckt ein Tank für ca. 19 000 l, der über Pumpen aus der Zisterne versorgt wird.

Mit HabanaBusTour zu den Playas del Este

In Havanna leben über 2 Millionen Menschen. Der Trubel kann auf die Dauer ganz schön anstrengend werden. Doch nichts ist leichter, als der Großstadt zu entkommen. Nach nur 18 Kilometern beginnen die Playas del Este, die östlichen Strände – feinster, weißer Sand auf etwa 10 Kilometer Länge bis zum Örtchen Guanabo.

Bus am Parque Central
Am Parque Central fahren Busse der HabanaBusTour
zu den Playas del Este. Eine weitere Linie fährt
Richtung Vedado  und Miramar.
Am einfachsten erreicht man die Playas del Este mit HabanaBusTour. Die Busse starten in regelmäßigen Abständen am Parque Central, fahren durch den Tunnel unter der Hafeneinfahrt, halten kurz bei den Befestigungen auf der anderen Seite der Bucht und klappern dann die Küste ab. Man kann überall aus- und wieder zusteigen, aber am schönsten ist es an der Endstation kurz vor Guanabo in Santa Maria del Mar. Vorbei am Strandrestaurant Don Pepe gehen wir durch den Dünengürtel Richtung Meer. Kaum kommen wir über die Dünen, bietet sich ein atemberaubender Anblick. Das Meer leuchtet türkis, vor den Dünen endloser, in der Sonne gleißender Strand, beschattet von Königspalmen. Wir folgen dem Strand Richtung Guanabo. Direkt am Zugang in der Nähe des Restaurants gibt es einige Sonnenanbeter, aber dann wird es still und menschenleer. Schließlich kommen wir an einen Fluss. Hier mündet der Rio Itabo ins Meer. Hinter dem Dünengürtel bildet er eine verwunschene Lagune umgeben von üppigem Grün. In der Lagune liegt eine kleine Insel, darauf ein Restaurant (Mi Cayito).

Dünengürtel, Sandstrand, Palmen, Meer
Genau so stellt man sich die Karibik vor.
Playas del Este bei Santa Maria del Mar.
Die Idylle kommt nicht von ungefähr. Die Playas del Este können ohne weiteres mit den Stränden von Varadero oder Cayo Coco konkurierren, doch trotz ihrer Schönheit hat man sie für den internationalen Tourismus noch nicht erschlossen. Es fehlt die gewohnte Infrastruktur mit Rundum-Betreuung. Im Hinterland stehen in weiten Abständen Hotels, stellenweise gibt es auch ausgedehnte Ferienanlagen mit kleinen Bungalows, alles wenig ansprechende Architektur nach Sowjetmanier, manche Gebäude sind gar nur noch Ruinen.

Doch so einsam wie jetzt ist es hier nicht immer. Im Juli und August, zur Zeit der größten Hitze, bricht halb Havanna auf und erobert die Strände. Laut Lonely Planet beschränkt sich der Trubel aber auch in dieser Zeit auf bestimmte Stellen, nur wenige Schritte weiter wird es wieder ruhig.

Die Playas del Este gehören ganz ohne Frage zu den Höhepunkten unserer Reise. Stundenlang erkunden wir die abwechslungsreiche Landschaft. Natürlich gehen wir auch baden und lassen uns anschließend im Schatten von Palmen trocknen. Aber das schönste ist, dass wir die karibische Postkartenidylle ganz für uns alleine genießen können.

Stadtviertel voller Leben: Centro Habana

Centro Habana Graffito Göttin des Meeres
Orisha Yemayá, die Göttin des Meeres und der
Mutterschaft. Graffito in Centro Habana.
Was sich heute Centro – Zentrum – nennt, war ursprünglich dünn besiedeltes, teils sumpfiges Gelände vor den Toren Havannas. Um 1800 entstanden erste Vorstädte, 1863 wurden die inzwischen sinnlos gewordenen Stadtmauern abgerissen. Das Zentrum lag nun nicht mehr am Hafen, sondern rückte nach Westen an Prado und Parque Central. Symbol der neuen, großzügigeren Stadtmitte wurde das 1929 eingeweihte Kapitol. Heute ist Centro Habana der am dichtesten besiedelte Bezirk, gleichzeitig der vitalste und authentischste.

Nach zwei Nächten in Altstadt-Hotels siedeln wir ins Centro um. Wir hatten schon von Deutschland aus ein Zimmer im Casa Particular von Carlos reserviert, das sich als sehr angenehme Unterkunft herausstellt. Unser Vermieter hat zahllose Tipps auf Lager, warnt vor den Tricks der Straßengauner, erklärt, wie wir mit den beiden Währungen Peso Cubano und Peso Convertible umgehen sollen. Und nicht zuletzt: Carlos weiß, wo abends etwas los ist. Am Tag unserer Ankunft schickt er uns abends gleich ins 250 Meter entfernte Hotel Lincoln. Auf der Dachterasse des neunstöckigen, etwas heruntergekommenen Gebäudes spielt das Septeto Nacional. Die 1927 gegründete Gruppe gehört zum Urgestein der kubanischen Musik und beschert uns einen unvergesslichen Abend.

Calle Neptuno. Ein Collectivo nach dem anderen.
Unser Casa Particular liegt in der Calle Neptuno, eine Geschäftsstraße mitten durch Centro Habana. Entsprechend stark ist der Verkehr. Hauptverkehrsmittel sind Sammeltaxis, so genante Collectivos. Meistens handelt es sich um heruntergekommene Straßenkreuzer, die festgelegte Strecken fahren. Für Touristen sind sie nur bedingt geeignet. Man muss erst mühsam herausfinden, wo das Collectivo überhaupt hinfährt. Gepäck, und sei es nur ein Rucksack, ist von Nachteil, da das Autor in voll besetzt ist. Mehr als einmal haben wir erlebt, dass der Fahrer den Kofferraum gar nicht aufbrachte – das Schloss war kaputt. Aber wir brauchen kein Auto. Centro Habana ist der ideale Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden. Altstadt, Malecón, Barrio Chino, alles ist maximal 15 Minuten zu Fuß entfernt.

Centro Habana, pagodenförmiges Tor zum Barrio Chino
Tor zum Barrio Chino in der Calle Dragones.
Wenn auch heute kaum noch Chinesen dort wohnen: Das Barrio Chino, die Chinatown Havannas, war einmal eines der größten Chinesenviertel Lateinamerikas. Um 1930 lebten rund um die Calle Avenida Zanja über 10 000 Chinesen praktisch autark mit eigenen Banken, Schulen, medizinischer Versorgung, Theatern, Bestattungsinstituten, drei chinesischsprachigen Zeitungen und natürlich Geschäften aller Art. Das Viertel, in dem auch die Königliche Tabakfabrik Partagas liegt, hat sich viel von der einstigen Atmosphäre bewahrt. Wir bringen fast den ganzen Tag damit zu, durch die Gassen des Barrio Chino zu schlendern.

Gischt spritzt über den Malecón, vorbeifahrendes Cocotaxi
Bei hohem Wellengang spritzt die Gischt
über den Maleon bis zur anderen Straßenseite.
Abends machen wir es den Einheimischen nach. Wir spazieren den Malecón entlang. Der Malecón besteht aus einer sechsspurigen Straße mit breiten Bürgersteigen und einer klotzigen Mauer als Schutz vor der Brandung des Meeres. Das etwa sieben Kilometer lange Bauwerk wird quasi als Umgehung genutzt, um das Gassengewirr von Habanna Vieja und Centro zu umfahren. Trotzdem hält sich der Verkehr in Grenzen. Halb Havanna verbringt hier abends seine Freizeit. Fischer werfen von den Felsen vor dem Malecón ihre Angeln aus, Jugendliche sitzen auf der Mauer und flirten, Familien flanieren langsam auf dem Bürgersteig, Gruppen von Männern diskutieren erregt über Baseball. Während die Sonne allmählich im Meer versinkt, werden Malecón und die teils verfallenen Häuser am Ufer in warmes Licht getaucht und strahlen eine einzigartige Atmosphäre aus. Eines ist klar: Auch wenn Havanna ein anstrengender Moloch ist, der Abschied wird uns nicht leicht fallen.

Häuser entlang Malecón im Abendlicht, Leute, Straßenkreuzer
Abends belebt sich der Malecón. Die Fassaden leiden sehr unter dem Salzwasser.

2 Kommentare:

  1. Was für eine zauberhafte Stadt ist doch Havanna! Ich war vor mehr als zwanzig Jahren dort, als die Altstadt nur teilweise restauriert und kaum etwas zu kaufen war...aber die Musik, die Menschen, die Energie, die man spürte, machten es wirklich zu einem Traumort

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    1. Ganz meine Meinung: Havanna ist ein Muss! Ich war drei Mal dort und es hat mir immer besser gefallen. Man kann jedem nur raten, mehrere Tage für diese wunderbare Stadt einzuplanen.

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